Eichenarten für Whiskyfässer
Der einzigartige und komplexe Geschmack eines Whiskys kommt zum größten Teil von der Lagerung in Holzfässern. Dies ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der Whisky sehr lange Zeit, bei vielen Whiskys über 10 Jahre oder sogar noch länger, in den Fässern verbringt. Als Grundmaterial eines Fasses wird Eichenholz verwendet. Es gibt auch ein paar Ausnahmen, bei denen andere Holzarten als Eiche verwendet werden.
Die Sorte des Eichenholzes, aus der das Fass gefertigt wird, hat auch einen großen Einfluss auf die Farbe und den Geschmack das fertigen Produkts: Dem Whisky.

Die Vorteile von Eichenholz
Sehr reines Holz / Keine Harzkanäle
Biegsam und Beständig
Dadurch kann es viele Jahrzehnte verwendet werden und ist leicht zu verarbeiten.
Die wichtigsten Eichenarten
Amerikanische Weißeiche (Quercus alba)
Diese Art ist ertragreicher als die anderen, da sie schneller wächst und das Holz dichter ist. Eine konstante Quelle an diesen Fässern für Schottland ist die Bourbonproduktion in Amerika. Dort wird gesetzlich vorgeschrieben, dass jedes Fass nur einmal verwendet werden darf. Die Fässer werden vor der Belegung mit dem amerikanischen New Make (auch Moonshiner genannt) ausgebrannt. Momentan werden ca. 95% der Fässer in Schottland aus amerikanischer Weißeiche zur Lagerung von Whisky verwendet.
Die Weißeiche und das Auskohlen hinterlassen im dort gelagerten Whisky eine strohfarbene Färbung und sind verantwortlich für die begehrten Vanille- und Kokosnussaromen.
Strohfarbene Färbung
Vanillearomen
Kokosnussaromen
Europäische Stil- und Traubeneiche (Quercus robur & Quercus petraea)
Diese Eichenart wächst nur etwa halb so schnell, wie die amerikanische Weiß-Eiche und besitzt eine geringere Rohdichte. Dadurch ist der Herstellungsprozess für die Dauben des Fasses viel aufwändiger. Das Holz kann nicht gesägt, sondern muss in Faserrichtung gespaltet werden.
Die Stieleiche ist im Gegensatz zur Traubeneiche als Fassholz beliebter, da sie mehr Tanine enthält.
Das langsam wachsende Holz hat eine besondere Innenstruktur. Dadurch wird eine größere, komplexere Aromapalette begünstigt. Außerdem enthält es deutlich mehr Tanine, was dem heranreifenden Whisky einen deutlich dunkleren Ton und kräftiges, robustes Aroma verleiht. Die Tanine wirken sich außerdem auf den Geschmack aus. Sie geben dem Whisky interessante Leder- und Walnussaromen.
Dunklere Farbe
Lederaromen
Walnussaromen
Japanische Eiche (Quercus mongolica)
Die japanische Eiche, die primär im ostasiatischen Raum vorkommt, hat ein sehr weiches Holz. Dadurch neigt es zu Undichtigkeit und war lange Zeit zur Fassherstellung nicht sehr beliebt.
Allerdings entdeckte man, dass dem in diesen Fässern reiftende Whisky, ein einzigartiges Aroma verliehen wurde. Das Aromaspektrum reicht von Holztönen, wie Sandel- und Zedernholz, bis hin zu Noten von Kampfer, Minze und Kokosnuss.